Veranstaltest du Vereinsevents? Perfekt. Dann gehörst du zur Sorte der Engagierten unter den Vereinsverantwortlichen! Jeder Verein muss jährlich eine Mitgliederversammlung einberufen. Derartige Versammlungen zähle ich allerdings eher zu Pflichtveranstaltungen, als zu marketingwirksamen Events. Natürlich kann selbst eine Mitgliederversammlung mit einem gelungenen Rahmenprogramm zum tollen Event werden. Bei vielen Vereinen geht es jedoch in diversen Tagesordnungspunkten „hart“ zur Sache – nicht die beste Ausgangslage für ein begeisterndes Event. Mit stimmungsvollen, mitreißenden und unvergesslichen Events hat dein Verein jedoch die Möglichkeit, sich wirkungsvoll in Szene zu setzen und Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Vereinsevent als Chance!
Veranstaltungen dienen Vereinen
dazu, in den Fokus möglicher Interessenten zu kommen. Ein schöner Familienausflug
zu einem Vereinsfest kann Interessierten einen positiven ersten Kontakt mit
einem Verein ermöglichen. Damit sind Events nicht nur für bestehende Mitglieder,
sondern auch für potentielle Neumitglieder eine wunderbare Sache. Neben
unvergesslichen Momenten des Vereinslebens befördern Events den Austausch
innerhalb des Vereins. Mitglieder treffen sich untereinander und kommen mit dem
Trainerteam und anderen Funktionären ins Gespräch. Nicht selten entstehen dabei
in lockerer Atmosphäre wertvolle neue Ideen. Ein lebhaftes Fest ist damit eine rundum
lohnenswerte Sache für Funktionäre, Mitglieder und Interessierte. Die Arbeit
dahinter wird jedoch oft unterschätzt und deshalb gibt es bei der Planung eines
erfolgreichen Events einige Punkte zu beachten.
Events als Budgetfresser
Ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber meist erhalten fleißige Helfer im Rahmen eines Events lediglich Verpflegung und ein ernstgemeintes Dankeschön für ihre wertvolle Arbeit. Die Organisatoren der Veranstaltungen müssen darüber hinaus mitunter Kritik einstecken, wegen Kleinigkeiten oder Angelegenheiten, für die sie selbst nichts können. Ein Vereinsevent ist damit oft sowohl ein Nerven- als auch ein Budgetfresser. Denn meist werden nur Sachkosten veranschlagt, aber Arbeitszeitentschädigungen sind nicht in der Budgetplanung vorgesehen. Begründung: Das Event ist anderenfalls nicht finanzierbar. Konsequenz: Nach Vereinsevents stehen häufig gefrustete Organisatoren, die sich über mangelndes Engagement und zu wenig aktive Mitarbeit unter den Mitgliedern beklagen. Die Quellen für Ärger, Probleme und Negativerlebnisse bei Events sind vielfältig. Aber zunächst zurück zum Anfang, denn wir zäumen das Pferd von hinten auf.
Welches Ziel verfolgst du mit deinem
Event?
Zu Beginn steht immer wieder
die Frage: WARUM? Weshalb sollte dein Verein ein Event veranstalten? Gibt es keine
Möglichkeit, dass sich dein Verein bei anderen Events mit einbringt, anstatt
eine eigene Veranstaltung anzubieten. Es gibt viele Angebote in deiner Region.
Es ist also elementar wichtig, dass du dir als Verein darüber im Klaren bist,
warum deine Veranstaltung separat angeboten werden soll.
Kalkulation muss nicht schön, sondern realistisch sein!
Engagierte Mitglieder oder
Vereinsfunktionäre sind oftmals so versessen darauf, dass eine geplante
Veranstaltung stattfindet, dass sie alles dafür tun, die Umsetzung machbar
klingen zu lassen. Da wird dann auch gerne mal die eine oder andere Zahl
vergessen oder ein Budgetplan erst gar nicht aufgestellt. Das sorgt am Ende für
die eine oder andere böse Überraschung und einen bitteren Beigeschmack, unabhängig
davon, ob die Veranstaltung positiv oder negativ verlief. Zum großen Eklat kommt
es erst recht, wenn die Veranstaltung nicht die Erwartungen erfüllt. Die
Verantwortlichen bekommen dann viel Unmut zu spüren. Diesen geben sie nicht
selten an andere weiter und verbreiten schlechte Stimmung. Es ist also sehr
wichtig, dass du dir eine objektive Übersicht verschaffst, was GENAU mit einem
Event auf dich und den Verein zukommt. Könnt ihr das geplante Event
realistischer Weise stemmen oder ist es eine Nummer zu groß für euch?
Große Fehler bei der
Eventplanung.
Neben der fehlenden
Budgetplanung gibt es weitere Fehler, die es bei der Eventplanung zu vermeiden
gilt:
Organisatoren übernehmen keine
Aufgaben während des Events!
Wenn du die Durchführung des
Events verantwortest, solltest du während der Veranstaltung auch keine
anderweitigen Aufgaben übernehmen. Das heißt nicht, dass du die Hände in den
Schoß legst. Du bist die Schaltzentrale, an die sich alle Personen wenden
können. Du bist dauerhaft erreichbar und musst dich konzentrieren.
Stelle immer Helfer bereit, die
spontan einspringen können!
Leider ist bei Events nicht
alles planbar und du musst dich immer auf Unvorhersehbares einstellen. Dabei
hilft dir ein Team, welches sich um diese Angelegenheiten kümmert. Gerade bei
der ersten oder zweiten Durchführung ist dies sehr empfehlenswert. Wenn du das
Event schon zum 25. Mal durchführst, hast du eine gewisse Routine und bereits
vieles erlebt.
Nach dem Event ist vor dem
Event!
Der Abbau und die Sortierung im
Anschluss des Events ist genauso wichtig, wie der Aufbau. Nur wenn du
sicherstellst, dass der Abbau genauso präzise verläuft wie der Aufbau, hast du
für das nächste Event eine gute Grundlage und es fällt dir leichter. Wenn du es
hier schleifen lässt, wirst du zwangsläufig unnötige Nacharbeiten verursachen oder
beim nächsten Aufbau Probleme bekommen.
Welche Events machen Sinn?
Wir hatten zu Beginn von Festen
gesprochen, die deinen Verein in den Fokus für Interessenten bringen. Solche
Events können sein:
- Tag
der offenen Tür - Frühlingsfest
- Herbstfest
- Weihnachtsfest
- Spendenlauf
- Charity
Gala - Mottoparty
- Movie
Night - Sportlerball
Ich finde die Namenswahl
entscheidend, um mit deinem Event aus der Masse an konkurrierenden
Veranstaltungen hervorzustechen. Sei also gerne kreativ.
Welche drei Punkte solltest du bei
der Eventplanung beachten?
Dein Ziel ist es sicherlich eine gelungene, unvergesslich schöne Veranstaltung durchzuführen. Mein Ansatz bei der Grundplanung ist es daher immer zuerst: „Woher kann ich Gelder generieren, die ich anschließend für Veranstaltungen ausgeben kann?“ Ich möchte nicht unnötiger Weise Mitgliedsbeiträge für Events ausgeben, deshalb überlege ich, woher ich Fördergelder beziehen oder an welcher Stelle ich Eintrittsgelder verlangen kann. Gibt es für eine Möglichkeit durch Sponsoren Gelder zu gewinnen (Das hilft dir dabei: Kurs „Sponsoren gewinnen“)?
Zunächst solltest du grundsätzlich über ein „Plus“ verfügen, um hiervon etwas ausgeben zu können. Zweitens ist das Rahmenprogramm entscheidend für den Erfolg deiner Veranstaltung. Was genau bietest du an? Ich bin mir sicher, dass du hier viele Ideen hast. Achte darauf, dass du deine Zielgruppe ansprichst und für jeden, der kommt, etwas anbietest. Denke daran: „Essen und Trinken gehen immer!“. Im dritten Schritt darf das Marketing nicht fehlen. Eine Veranstaltung die keiner kennt, ist eine Chance, die nicht genutzt werden kann. Sorge also dafür, dass du deine Zielgruppe adäquat informierst mit Flyern, Plakaten, Anzeigen usw.
Fazit
Ich bin mir sicher, wenn du genau darüber nachdenkst, wirst du erkennen, dass du die eine oder andere Veranstaltung in Zukunft nicht mehr anbieten solltest. Dadurch sparst du Geld, Zeit und Energie, die du in andere Projekte stecken kannst. Sorge dafür, dass du Einnahmen schaffst oder Sponsoren gewinnst (Kurs: „Sponsoren gewinnen“). Dein Event soll am Ende Geld einbringen und nicht nur Geld kosten. Ich wünsche dir viel Spaß bei deiner nächsten Eventaktion!
Vielen Dank für die Übersicht! Da ich aktuell ein Firmenevent plane, ist es gut zu wissen, was typische Fehler bei der Eventplanung sind. Dementsprechend werde ich wohl schauen müssen, dass ich während des Events keine weiteren Aufgaben übernehmen werde. Mal sehen, wie dies meinem Chef gefallen wird.
Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Eventsplanen. Interessant, dass man als Veranstalter auch am Tag des Events immer erreichbar sein muss. Ich denke, ich werde jemand anderem das Event veranstalten lassen, damit ich dieses dann auch, ohne Stress, genießen kann.