Unzufriedene Mitglieder im
Verein sorgen für schlechte Stimmung im Trainingsbetrieb und der Vereinsarbeit
und können, noch viel schlimmer, einen echten Imageschaden bedeuten. Das führt
zu Kündigungen und dem Fernbleiben von neuen Interessenten, weil diese eine
negative Haltung gegenüber deinem Verein annehmen. Das ist sehr gefährlich und
es gilt, schnell die Ursache herauszufinden und sich mit den betroffenen
Personen auseinanderzusetzen, damit du einen größeren Schaden vermeiden kannst.
Unzufriedene Mitglieder – Die Beschwerde
Kennt du das auch, dass sich
Mitglieder über andere Trainer, den Vorstand oder Maßnahmen beschweren? Häufig
ist es so, dass du nicht direkt betroffen bist, weil es nicht um dich geht. Aber
es geht um den Verein und seine Personen bzw. Aktionen. Du bekommst den vollen
Ärger zu spüren und musst dich für Dinge rechtfertigen, für die du häufig nichts
kannst und für die du nicht direkt verantwortlich bist. Ein schlechtes Gefühl,
oder? Wie gehst du damit um? Rechtfertigen, Argumentieren, Stehen Lassen, Befürworten?
Mitgliederzufriedenheit im
Verein
Als Verein sollte es dein Ziel sein, dass deine Mitglieder stets zufrieden sind. Durch eine hohe Zufriedenheit erreichst du eine starke Mitgliederbindung. Die Zufriedenheit zu messen, ist durch Evaluationen und Gespräche möglich, aber das Ergebnis ist eine subjektive Einmalaufnahme und kann sich schnell ändern. Wichtig ist es daher, dauerhafte Maßnahmen zu ergreifen, um die Mitgliederzufriedenheit hoch zu halten.
„Ein gutes und ansprechendes Training!“
Häufige Aussage
Ein guter Anfang, oder?
Vereine wurden früher neben dem Sport auch als Kennenlern-Plattform genutzt, um
neue Menschen zu treffen. Aus dem Volksmund kennt man den Spruch: „Sport
verbindet!“. Ich selbst habe dies erleben dürfen. Als Außenseiter an meiner
Schule habe ich heute viele Freundschaften im Sportbereich auf der ganzen Welt,
weil ich bei Turnieren, Lehrgängen und Trainingseinheiten Menschen kennen gelernt
habe und bis heute mit diesen in Verbindung stehe. Wer im Verein trainiert,
lernt einfach und schnell neue Menschen kennen. Dieser Wert ist für Vereine
sehr wertvoll, um einen Unterschied zum Fitnessstudio zu machen.
Der positive Aspekt kann sich
für den Verein aber auch sehr schnell zum Negativen wandeln, wenn die
Mitglieder ihre Unzufriedenheit oder Kritikpunkte austauschen. Hier bilden sich
schnell Gruppen oder Lager und es kann unangenehm werden. Wenn es schließlich
soweit kommt, dass der Trainer mit den negativen Aspekten konfrontiert wird,
dann wird es gefährlich.
Achtung: „Hinter jeder geäußerten Kritik stehen noch weitere Menschen, die das Gleiche empfinden!“
Was kannst du als Verein tun?
Natürlich ist es wichtig,
dass dein Team immer die Augen und Ohren offen hält. Jeder Trainer und jeder
Funktionär ist ständig in Gesprächen mit Mitgliedern. Eine Evaluation findet
eher selten statt, weil der Aufwand sehr groß ist. Die Stärke des Vereins zeigt
sich im Zusammenhalt des Teams. Gerade bei Kritik zeigt sich, wer Teamplayer
und wer Einzelgänger ist. Es treten Sympathien und Ablehnungen zu Tage. Es ist
also auf jeder Ebene, beginnend mit dem Vorstand, überaus wichtig, dass eine
Kultur entwickelt wird, die ein respektvolles und wertschätzendes Umfeld
schafft, in dem Unterstützung und Vertrauen vermittelt werden. Natürlich können
die Herangehensweisen sich unterscheiden, aber der Zusammenhalt des Teams
sollte zu keiner Zeit in Frage gestellt werden.
Ich habe festgellt, dass bei
größeren Vereinen und insbesondere bei Mehrspartenvereinen keine Einheit
entsteht, weil jeder auf seine Sportart und seinen Vorteil bedacht ist. Der
Verein ist eine Gemeinschaft und sollte in jeder Ebene miteinander diese Werte
leben, aber hier kommt es oft zu Feindseligkeiten, die unbedingt vermieden
werden müssen, weil es kontraproduktiv für den Verein ist. Es schadet dem
Verein doppelt aufgrund der Tatsache, dass Interessenten dieses
Spannungsverhältnis spüren und sich gegen eine Mitgliedschaft entscheiden und
die ehrenamtliche Arbeit eher dafür investiert wird, gegen andere Bereiche zu
arbeiten als gemeinsam den Verein weiter zu entwickeln.
„Oftmals ist nicht das Ziel das Problem, sondern die gemeinsame Arbeit am Ziel!“
Matthias Tausch
Deine Aufgabe ist es, dich im
ersten Schritt um die interne Kommunikation im Verein zu bemühen. Kritische Äußerungen
sind oftmals das Produkt von ungeklärten internen Problemen, die nicht
angesprochen und/oder nicht gelöst wurden. Diese Unzufriedenheit kann sich auf die
Mitglieder übertragen und schon steht der Verein ganz generell in der Kritik.
Fazit
Du bist nicht das Problem, aber du trägst eine Mitschuld an der Kritik. Deshalb solltest du bei Bekanntwerden der Kritik genau zuhören und überlegen, wie du deinen Teil dazu beitragen kannst, damit die Kritik aufgenommen wird und die Mitglieder sich wieder wohl fühlen können. Hinter jeder geäußerten Kritik stecken weitere Mitglieder, die ebenfalls so denken. Unterstütze deshalb dein Team und den Verein zu jeder Zeit. Berichte, kommuniziere und löse die Probleme gleich beim ersten Auftreten – nutze dabei die Stärken deines Teams. Willst du mehr über erfolgreiche Vereinsstrukturen erfahren, dann erfahre mehr über den Basiskurs.